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  • Initiiert und projektiert von Anton Thiel im Rahmen des BE-Schwerpunktunterrichts
Das Segregationshaus
automatische Diashow (stoppt durch Anklicken)
Segregationshaus
Beschreibung:
  1. Schüler posieren vor dem fertigen Haus. Das Haus besitzt eine aufklappbare Eingangstür, die aus einem Lattenrost samt Matratze gefertigt ist und als Bett verwendet werden kann.
  2. Das Haus steht auf vier Rollen und kann durch die Stadt gezogen werden. Wenn das Objekt wie ein Handkarren oder ein Fuhrwerk auf einer öffentlichen Straße bewegt wird, müssen noch die vorgeschriebenen reflektierenden Sicherheitselemente montiert werden.
  3. Der Obdachlose Wolfgang in einem Interview mit den Schülern. Sein mit dem gesamten Hausrat befüllter Einkaufswagen war Ausgangspunkt für diese Aktion. (Siehe dazu auch das Video!)
  4. Wolfgang plaudert aus seinem Lebenu und gibt den Schülern Ratschläge.
  5. Schüler beim Bau des fahrbaren Hauses. Alle Teile sind Fundstücke aus einer Sperrmüllsammlung in der Nähe der Schule.
  6. Da es nur einen ungefähren Plan unseres Hauses gibt, sind Spontanentscheidungen während der Bauphase durchaus wahrscheinlich.
  7. Das fertige Haus wird getestet.
  8. Das Haus in Aktion: Erster Stopp am Elisabethkai an der Salzach. Wegen des extrem heißen Frühlingstages ist das ausgeklappte Ruhebett ein Segen.
  9. Im Gewühl der Passanten auf dem Makartsteg. Das Objekt wird vielen Touristen erklärt und vorgeführt.
  10. Besucher aus Mexiko sind leicht irritiert, weil das Objekt in ihrem Fremdenführer nicht gelistet ist.
  11. Am Alten Markt. Wo früher fahrende Händler standen, gibt es heute nur mehr Souvenirs. Da wirkt unser Segregationshaus recht befremdlich.
  12. Die alten Damen beneiden sichtlich den sich ausruhenden Schüler. Natürlich wird nicht weiter nachgefragt …
  13. Ein Plakat mit der Aufschrift "Verweile doch" gibt unserem fahrbaren Haus eine neue Bedeutung: der rastlose Tourist in der Stadt scheint das Flanieren verlernt zu haben. Wie eine rastlose Herde trottet er hinter einem Fremdenführer hinterher, der ihm die Abfahrtszeiten des Reisebusses stets vor Augen hält. Wir hingegen machen Station, wo es uns gefällt.
  14. In der dicht gefüllten Getreidegasse: Wir mutieren zu einem Teil von Mozarts Geburtshaus.
  15. Auf die Frage, was dies denn merkwürdiges sei, erfinden wir die Geschichte, Mozart hätte darin seine Zauberflöte komponiert. Ungläubiges Staunen.
  16. Der Transport durch die Altstadt (Fußgängerzone) macht sichtlich Spaß.
  17. Die Schüler posieren mit dem fahrbaren Haus vor dem Dom. Wer kennt noch die Institution "Kirche unterwegs"? Bisweilen wäre eine gewisse Mobilität der katholischen Amtskirche wünschenswert, könnte sich manch einer gedacht haben.
  18. Unter den Eichen des Giselakais. Hier bricht auch das zweite Mal eines der Räder unter dem Gewicht der Konstruktion zusammen.
  19. Endstation Bildungshaus St. Virgil. Die Schüler waren fünf Stunden mit ihrem Haus unterwegs.
  20. Die internationale Tagung "Migration-Integration. Perspektiven für eine Europäische Integrationspolitik" in St. Virgil lässt uns wieder zur ursprünglichen Bedeutung des fahrbaren Hauses zurückfinden: Segregationshaus.
  21. Die ärmliche Konstruktion unseres Hauses steht in herbem Kontrast zu der schicken Architektur von Holzbauer. Viele der Tagungsteilnehmer merken jedoch nicht, dass ihr kongressgeübtes Gehabe nichts zur Integration und Verbesserung einer segregierten Bevölkerungsschicht beiträgt. Ihre Welt ist völlig losgelöst von der konkreten Situation der betroffenen Menschen.
Plakate zur Ankündigung der Aktion. (Ein Mausklick lässt die Bilder vergrößern, ein Klick auf die Bilder schließt das neue Fenster.)
Interview mit Wolfgang
(Interviewer: Schüler der 6aim, 2007)

„Die Leute schaun nur auf die Show … wenn man sich die Garderobe anschaut von den Leuten, also meiner Meinung nach ist 70% Show ... jeder will etwas erreichen ... du bist nicht gefragt ... du bist out ... bist nicht im Geschehen ... das große Beispiel ist das Olympia-Stadion ... 6 Millionen Euro verschmiert ... traurig, aber es ist so. Die Gier! Ein Beispiel: der Eurofighter ist noch nicht einen Meter geflogen, aber er ist ein sensationelles Showflugzeug. Die Karriere ist wichtig. Ich habe praktisch die Hotelarbeit als Koch, als Konditor und als Metzger die Pru.fung bestanden und bin zig Jahre in den Hotels gewesen. Ich habe mir gedacht, das ist auch nicht das Wahre. Darauf bin ich auf die Idee gekommen ins Ausland zu gehen. Da war ich ein Jahr auf den Bermudainseln, dann zwei Jahre in Norwegen oben. Viereinhalb Jahre auf einem Luxusliner. Jetzt bin ich auch noch nicht am Sterben, sondern am Planen. Das hier ist ja nur vorübergehend. Ich plane eine Fischfarm, aber erst in 8 bis 10 Jahren. Warum haben die so guten Erfolg auf den Weltmeeren? Das himmliche Wort heißt LIVE. Auf deutsch heißt das direkt dort gewesen zu sein. Direktes Geschehen, direktes Erleben, direkte Sensation. Live dabei zu sein, das ist das Interessante. Höhepunkt von live ist RUND UM DIE WELT mit dem Schiff, der Bahn, dem Flugzeug, dem Taxi. Das große Beispiel: die Titanic, der Untergang der Titanic, eine Bomben-Show. Die Reedereimanager, alle, sie waren gierig wie die Pest. Dann sind sie voll auf den Eisberg gekracht und 1913 waren über 1000 Leute tot. Die ganze Titanic ist in den Grund versunken!“
Heimat | Fremde • 2007 (Ausstellung)
Heimat | Fremde – Zeitung (pdf)
Mythos • 2008
Mahlzeit! • 2009
VERÄNDERN • 2010
Betreuer der Seite: A. Thiel • zuerst erstellt: August 2010